Gymnasium Lindenberg
Naturwissenschaftlich-technologisches und sprachliches Gymnasium mit bilingualem Zug

Begabtenförderung

Die Begabtenförderung in Bayern richtet sich an Schülerinnen und Schüler mit besonderen Begabungen und hochbegabte Schülerinnen und Schüler, sowie deren Eltern. Neben der Beratung durch Fachpersonal gibt es ein breites Angebot an Fördermöglichkeiten - von der Teilnahme an Wettbewerben oder Ferienseminaren über die Mitarbeit in einer Schülerakademie bis zu einem Frühstudium im gewünschten Fachbereich - die individuell passend zur Begabung eingesetzt werden können.

Informationen des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus finden Sie hier.

Teilnahme an Kursen der Begabungsstützpunkte

Die Begabungsstützpunkte Memmingen und Marktoberdorf koordinieren ein Kursprogramm für besonders interessierte und begabte Schülerinnen und Schüler der schwäbischen Gymnasien. Das Angebot ist schul- und jahrgangsübergreifend. Während eines Schuljahres nehmen die angemeldeten Schüler und Schülerinnen zusätzlich zu ihrem herkömmlichen Unterrichtspensum an ihrer Heimatschule durchschnittlich für zwei Wochenstunden an Kursen teil, die entweder am Begabungsstützpunkt oder an den zugehörigen Gymnasien abgehalten werden. In Absprache mit den Kursleitern können die Kurse wöchentlich, zweiwöchentlich oder aber auch blockweise abgehalten werden.

Vielfältiges Angebot

In den Kursen des Begabungsstützpunktes erhalten die Schüler und Schülerinnen die Möglichkeit, sich ein Jahr lang besonders intensiv mit spannenden Themen zu beschäftigen, die im „normalen” Unterricht nicht oder nur am Rande behandelt werden können. Ein zentrales Anliegen des Unterrichts an den Begabungsstützpunkten ist es dabei, zusammen mit Gleichgesinnten verschiedener Schulen und unterschiedlichen Alters Problemstellungen zu erfassen und mit Phantasie nach Lösungen zu suchen. Teamarbeit, Projekte und Exkursionen sind zentrale Bestandteile des Unterrichts. Nach erfolgreicher Teilnahme an einem Kurs erhalten die Schüler und Schülerinnen im Rahmen einer Abschlussveranstaltung ein vom Ministerialbeauftragten unterschriebenes Zertifikat.

Kursangebot im Schuljahr 2022/2023

Dieses Schuljahr konnte das Gymnasium Lindenberg einen neuen Rekord aufstellen, denn im Vergleich zum letzten Schuljahr haben dieses Jahr fast doppelt so viele Schülerinnen und Schüler einen oder sogar mehrere Kurse am Begabungsstützpunkt Memmingen und Marktoberdorf besucht. 17 Schülerinnen und Schüler unserer Schule konnten ihren besonderen Begabungen in den Bereichen Kunst, Englisch, Physik, Musik, Mathematik, Politik, Astrophysik oder Forensik nachgehen und besuchten folgende Kurse:

KursAnzahl der Teilnehmer unserer Schule
Sketch it! Die Welt mit Tusche und Aquarell entdecken.5
The legacy of slavery3
Eine Reise durch das Universum4
Musik und Computer1
Astrofotographie1
Mathematik – eine Entdeckungsreise jenseits der Schulmathematik2
Politik aktuell1
Zukünfte erforschen1
Forensik- Dem Täter auf der Spur!1

Auch wenn die Teilnehmerinnen und Teilnehmerinnen verkürzte Wochenenden oder teilweise längere Anfahrtszeiten zu ihren Kursen in Kauf nehmen mussten, waren die Rückmeldungen äußerst positiv. Lesen Sie sich gerne die Erfahrungsberichte durch.

Kursangebot im Schuljahr 2023/2024

Plakat
Plakat

Auch im kommenden Schuljahr gibt es am Begabungsstützpunkt Memmingen sowie Marktoberdorf wieder ein breitgefächertes Wahlangebot an Kursen, das hoffentlich wieder viele interessierte Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Lindenberg begeistern wird.

Hier finden Sie das Kursprogramm des Begabtenstützpunkts Memmingen.
Hier finden Sie das Kursprogramm des Begabtenstützpunkts Marktoberdorf.

Schülerstudium

Ab Jahrgangsstufe 10 haben besonders begabte Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, im Rahmen eines Schülerstudiums Lehrveranstaltungen an der Universität Augsburg zu besuchen. Yannik Eska aus der 12Q1 hat im letzten Schuljahr erste Erfahrungen als „Schülerstudent” gesammelt:

„Ich habe mich zum Mathematikstudium angemeldet, da es hierfür bereits digitale Aufzeichnungen von Vorlesungen aus Coronazeiten gab und ich mir somit den hohen logistischen Aufwand nach Augsburg zu fahren sparen konnte. Dies hatte außerdem noch den Vorteil, dass ich meine eigenen Themen durcharbeiten konnte, je nachdem wie viel Zeit ich zur Verfügung hatte. Es gibt im Schülerstudium auch bereits die Möglichkeit, Leistungsnachweise und Tests mitzuschreiben, die einem auch später angerechnet werden können, falls man weiterhin an der Uni Augsburg studiert. Dies habe ich jedoch nicht gemacht. Alles in allem kann ich das Schülerstudium empfehlen, die einzige Hürde stellt der lange Weg nach Augsburg da, da das Angebot an digitalen Kursen stark begrenzt ist und hier sicher nicht alle Interessen abgedeckt sind.” von Yannik Eska, 11Q1

Im Folgenden sammeln wir Berichte darüber, wie Schülerinnen und Schüler an unserem Gymnasium zur Begabtenförderung gekommen sind und wie sie diese erlebt haben bzw. erleben.

Bücher faszinieren mich bereits seit meiner Kindheit; zunehmend habe ich mir gewünscht, eines Tages selbst einen Roman zu schreiben. Leider scheiterten meine Versuche in meinen eigenen Augen zu oft, sodass ich diesen Wunsch für eine Weile wieder aufgab. Mit 14 Jahren nahm ich meinen Mut zusammen, um nochmal mit dem Schreiben anzufangen. Anders als die Jahre davor, kam ich dieses Mal weiter, zwar nicht in regelmäßigen Abständen, aber ich kam weiter. Ungefähr zehn Monate später war ich fertig: ich hatte meinen ersten Roman verfasst. Und nach weiteren zehn Monaten, am 3. April 2018, wurde dieser veröffentlicht.

Bereits zehn Tage später, fand meine erste Lesung am Gymnasium Lindenberg statt.

Einige Tage nach diesem Auftritt rief mich meine Lehrerin, Frau Bengel, an. Sie erzählte mir vom Begabungsstützpunkt Memmingen, und dass es dort einen passenden Kurs für mich gäbe. Das interessierte mich sofort, denn ich wollte mich im Bereich Literatur weiterentwickeln und vor allem Menschen kennenlernen, die das Gleiche lieben wie ich. Mit Hilfe von Frau Bengel und Herrn Unsinn wurde ich für den Kurs Kreatives Schreiben / Creative Writing angemeldet.

Obwohl der Kurs erst zum neuen Schuljahr 2018/19 anfangen sollte, begann die Zusammenarbeit bereits im Juli, als wir zum Hauptseminar von Prof. Dr. Engelbert Thaler (Lehrstuhl für Didaktik des Englischen) an die Universität Augsburg eingeladen wurden. Hierfür hatte ich, gemeinsam mit Herrn Aufter, ein Kapitel aus meinem Buch ins Englische übersetzt, damit ich dort den Text an der Universität vorlesen konnte.

Der Kurs ist ganz wunderbar! Es ist unglaublich schön, unter Menschen zu sein, die dieselben Interessen haben wie Du. Du bist in einer Gruppe, die Dir Tipps, Verbesserungsvorschläge und Feedback gibt, Dich unterstützt und von der Du immer wieder Neues lernen kannst. In meiner Gruppe gibt es um die zwanzig Mitglieder. Bei den Treffen, die übrigens alle am VHG in Lindau statt finden, beginnen wir gemeinsam mit dem Thema unserer Stunde, indem Dr. Poreda, unser Kursleiter, uns erst einmal die wichtigsten Informationen gibt. Danach stellt er uns meistens Fragen, für die wir gemeinsam Antworten suchen. Wir haben außerdem auch damit begonnen, in der zweiten Hälfte der Zeit in kleinen Gruppen unsere eigenen Texte zu schreiben. Dr. Poreda unterstützt uns nicht nur beim Schreiben, sondern gibt uns allen immer das Gefühl, dass er für uns da ist, und dass das, was wir tun, toll ist. Dadurch, dass es keine feste Aufgabenverteilung gibt, fühlen wir uns frei und können jedes Treffen anders gestalten. Ich bin sehr froh darüber, die Gelegenheit zu haben, an einem solchen Kurs teilzunehmen und freue mich auf die kommenden Projekte.

Vielen Dank an die Schulleitung und alle Lehrkräfte, die mich hierbei unterstützen.

12.03.2019, Slafa Kafi, 10c

„Im Kurs Mathematik – eine Entdeckungsreise jenseits der Schulmathematik“ haben wir uns mit spannenden mathematischen Themen wie z.B. dem Pfannkuchen- oder Ziegenproblem beschäftigt. Der Kurs hat mir sehr gut gefallen und ich würde ihn definitiv allen matheinteressierten Schülerinnen und Schülern empfehlen.” (Maurice Labonte, 10b)

Was ist denn ein Ziegenproblem?
Das Ziegenproblem hat seinen Ursprung in der amerikanischen Sendung „Let's make a deal” bei der hinter zwei von drei Türen eine Ziege steht und hinter der dritten ein Auto. Das Ziel des Kandidaten ist es, die Tür zu wählen, hinter der sich das Auto befindet. Also wählt er eine von den Türen aus. Der Moderator (Monty Hall) öffnet nun eine der beiden anderen Türen, hinter der sich eine Ziege befindet (er weiß hinter welcher Tür was ist). Nun fragt er den Kandidaten, ob er bei seiner ersten Wahl bleibt oder doch noch die zweite verschlossene Tür wählt. Nun lässt sich mathematisch beweisen, was die beste Wahl wäre.

„Im Kurs „Sketch it!” habe ich gelernt, wie man mit Aquarellfarben schnell und einfach Landschaften und Gegenstände malen kann; wie man mit Aquarellfarbe umgeht und sie einsetzt. Bei jedem Treffen gab es ein zentrales Thema wie z. Bsp. Pflanzen, das uns Frau Vonhausen erst erklärt hat und dann haben wir es alle ausprobiert. Am Schluss des Jahres haben wir eine Exkursion nach Lindau gemacht und Straßen, Plätze,etc. gemalt.” (Lucie Eska, 8c und Viggo Kristensen 8a)

„Die Welt des Skizzierens und der Aquarellfarbe konnte ich im „Sketch it!” Kurs in Lindau kennenlernen. Wir haben unsere eigenen Skizzebücher gebunden und erlernten das Skizzieren und Zeichnen mit Aquarellfarben. Das machte mir sehr großen Spaß und es sind einige tolle Bilder entstanden. Themenschwerpunkte waren bei den sechs Terminen z.B. das Zeichnen von Gegenständen, Bäumen, Landschaften, Menschen, Tieren oder Architektur. Am besten gefiel mir die Exkursion in Lindau, wo wir bei strahlendem Sonnenschein Motive am Hafen, an der Promenade und in den kleinen Gassen skizzierten. Die Teilnahme am Kurs war eine wertvolle Erfahrung mit sehr netten Gleichgesinnten.” (Finley Heller, 9c)

„Ich habe mich sehr gefreut, dass ich dieses Jahr endlich einen Platz im Kurs „Forensik – dem Täter auf der Spur” ergattern konnte. Wir haben uns jeden dritten Freitag am Allgäu Gymnasium getroffen, um spannende Experimente und Untersuchungen zu machen. Dabei konnten wir einen Einblick in die Arbeit von Kriminalisten gewinnen, arbeiteten im Labor und durften Schuhabdrücke, Haare, DNA und Fingerabdrücke analysieren. Der Kurs war sehr spannend und interessant und ist auf jeden Fall weiterzuempfehlen.” (Seraphin Scherer, 8c)

„Beim Kurs „Astrofotografie” konnte ich meine beiden Vorlieben für Photographie und Physik kombinieren. Wir lernten die Techniken, um weit entfernte Sterne oder Galaxien zu fotografieren, aber befassten uns auch mit der Physik dahinter, also die Entstehung und die Berechnung der Entfernung. Diese Mischung aus Fotographie und Physik war sehr spannend. Ein Highlight dieses Kurses war die Exkursion ans Cern.” (Yannik Eska, 11Q1)